Unser Frankfurt schafft Kultur für alle!
Die Stadt Frankfurt blickt auf eine lange, vielfältige Kulturszene zurück. in unserem Frankfurt ist Kultur inklusiv, feministisch und vielfältig - nicht elitär. Deswegen werden alle Menschen unabhängig vom Einkommen, kulturellen Hintergrund oder Geschlecht teilnehmen am Kulturangebot teilnehmen können, sowohl als Zuschauer*innen, Rezipient*innen als auch als Aussteller*innen und Künstler*innen.
Ticket und Zugang
Kultur muss für alle zugänglich sein, deshalb fordern wir auf lange sicht einen komplett freien Eintritt für Frankfurter*innen in alle städtischen und privaten Museen.
Kurzfristig setzen wir folgende Punkte um:
- Kostenfreie Tickets für Minderjährige bis 18 Jahre sowie Studierende und Auszubildende
- freier Zugang für alle Menschen mit einem Jahresbruttoeinkommen, das unter 25.000€ liegt.
- Ermäßigung für Studierende aus Europa und der Welt
Um schon Kindern den Zugang zur Kultur zu eröffnen, bedarf es neben kostenlosem Eintritt auch einem Zugang durch Bildung. Dafür werden wir folgende Punkte umsetzen:
- mehr Schulausflüge zu kulturellen Institutionen, mindestens einer pro Quartal
- Ausflüge zu kulturellen Institutionen für Kinder mit Fluchterfahrung, die einen Integrationskurs besuchen.
Clubs, Musik und Kulturorte
Kultur ist vielfältig und beschränkt sich nicht nur auf Museen und Theater. Clubs und Bars gehören zum kulturellen Leben in Frankfurt, zur Frankfurter Seele. In den letzten Jahren gab es ein massives “Clubsterben” in unserer Stadt aufgrund hoher und steigender Mietpreise.
Wir fordern daher:
- Die Zusammenarbeit mit der Initiative „Clubs am Main” wird gestärkt
- Das MoMeM (Museum for modern electronic music) wird städtisch finanziert.
- Die Räume des ehemaligen “U60” werden zur kulturellen Nutzung freigegeben.
- Clubs die Frankfurter Künstler*innen unterstützen, werden von der Stadt finanziell unterstützt.
- “traditionelle” Kulturviertel werden durch einen “Kultur-Millieuschutz” erhalten und vor Gentrifizierung geschützt.
- Neue kulturelle Knotenpunkte der Stadt werden bewusst inklusiv gestaltet, damit keine elitären Viertel entstehen, aus denen sozialschwachere Menschen bzw. Mieter*innen verdrängt werden.
- Eine ausschließliche Zentralisierung von Kulturorten wird vermieden – wir wollen mehr Kulturzentren und -viertel in der Peripherie der Stadt
- Linke Kulturzentren wie z.B. das Klapperfeld, Club Voltaire, die Au und das Exzess sind Festungen gegen den Faschismus und müssen erhalten und gefördert werden.
- Die Direktion des Weltkulturenmuseums wird besetzt sowie die Förderung angehoben, damit die Schaustellflächen besser genutzt werden können.
- Raubkunst wird aus allen Museen verbannt.
- Errichtung eines Filmfestivalzentrums in Frankfurt
Festivals und Events
Neben den festen Spielstätten und den in Frankfurt agierenden freien Künstlerinnen und Künstlern finden unzählige Kulturfestivals und Einzelevents statt. Die Palette reicht vom Deutschen Jazzfestival des Hessischen Rundfunks bis zum Musikmesse Festival, das immer parallel zur Musikmesse an verschiedenen Orten der Stadt stattfindet. Auch hier wollen wir mit dazu beitragen, diese enorme Vielfalt zu erhalten:
- Die Finanzierung freier Festivals, wie dem Stoffel wird erhalten. Flächen werden unbürokratisch zur Verfügung gestellt.
- Das städtische Künstlerhaus Mousonturm wird langfristig gesichert, um Kulturveranstaltungen auf hohem Niveau zu garantieren.
- Die Sommerwerft wird ausgebaut und dauerhaft von der Stadt finanziert
- Ein Kulturfestival am südlichen Mainufer überträgt Veranstaltungen des Schauspiels und der Oper
Erinnerungskultur und Denkmäler
Kunst ist nicht nur schön anzusehen, sie ist eine Form der zwischenmenschlichen Kommunikation und Materie gewordenen Erinnerung und Auseinandersetzung mit Gesellschaft und Politik. Sie regt das Nachdenken und Recherchieren an. In den letzten 20 Jahren wurde in Frankfurt wenig an neuer Kunst und an Denkmälern aufgestellt. Deshalb wollen wir:
- Das geplante Denkmal für Gastarbeiter*innen wird endlich an einem gut sichtbaren, prominenten Platz am Hauptbahnhof aufgestellt.
- Die Erinnerungskultur an die Opfer des NS-Regimes wird insbesondere an Schulen ausgebaut.
- Denkmäler und historische Orte werden saniert und erhalten, dafür wird die finanzielle Förderung erhöht.
- Historische Bauten und Neubauten auf historischem Boden werden noch besser gekennzeichnet und deren Historie beschrieben.
- Die Finanzierung für “Stolpersteine” wird erhöht.
- Das Denkmals der Opfer des NS-Euthanasie Programmes wird dauerhaft aufgebaut.
- Die 68er Bewegung wird stärker gewürdigt. Eine dauerhafte Auseinandersetzung mit dieser sozialen Bewegung wird gewährleistet.
- Die Aufklärung und Auseinandersetzung mit den “kunstfeindlichen Positionen” von Reaktionären/Rechtspopulist*innen wird gestärkt.
- Ein Regenbogenzebrastreifen wird eingerichtet.
Oper und Schauspiel
- Der Willy-Brandt-Platz ist als kultureller Standort für uns nicht verhandelbar, einen Ausverkauf an Investoren schließen wir kategorisch aus, denn Teilhabe und Vielfalt sind unser Ziel und nicht kleingeistiges Profitdenken. Der zentrale Standort am Willy-Brandt-Platz wird nicht aufgegeben und auch bei einem Neubau mindestens eine Spielstätte am Willy-Brandt-Platz erhalten.
- Um zu vermeiden, dass für Oper und Schauspiel zwei Interimspielstätten errichtet werden müssen, erscheint eine räumliche Trennung der Spielstätten sinnvoll. Für uns ist klar, dass Operund Schauspiel eng verbunden sein müssen. Daher setzen wir uns für den Bau der Oper in der Nähe der Wallanlagen ein.
- Kultur am Mainufer - Live-Übertragung auf Leinwänden aus dem Schauspiel und der Oper
Wissenschaft & Zoo
- Am Osteingang des Zoos wird das Frankfurt Conservation Center errichtet
- Das Kinder- & Jugendtheater zieht ins Zoogesellschaftshaus
- Im Zoo muss eine artgerechte Haltung aller Tiere in Zusammenarbeit mit Zoolog*innen und Tierschutzverbänden sichergestellt sein.
- Um allen Besucher*innen den Zugang zu ermöglichen, müssen alle Zooanlagen barrierefrei gestaltet werden.
Interkulturelle Öffnung
- Mehr Diversität bei Angestellten und mehr Multikulturalismus bei Programmen
- Mehr kulturelle Feste, Märkte und Musikveranstaltungen
- Mehr kulturelle Veranstaltungen in infrastrukturell benachteiligten Stadtteilen.
- Mehr Werbung für kulturelle Einrichtungen in den oben genannten Gebieten.
- Mehr Aufführungen von Stücken aus anderen Kulturen + Mehrsprachigkeit.
- Stücke und Ausstellung, die sich mit der Bewältigung von Rassismus beschäftigen werden spezifisch gefördert.
- Freie Szene unterstützen, Ateliers und Studios bereitstellen für Kulturschaffende, Bereitstellung von Infrastruktur/Materialien, Stipendien für Kulturschaffende, Städtische Förderung der Veranstaltungen/Theaterstücken von freien Bespielungsflächen
- Erweiterter Ankaufsetat für Museen (bislang nur für das MMK) Künstler*innen, mehr
Kulturcampus Bockenheim Eine Chance für Frankfurt - Den Kulturcampus Bockenheim schaffen!
- Realisierung der gemeinsamen Ansiedlung der Hochschule für Musik und darstellende Kunst (HfMDK) und des „Zentrums der Künste“, bestehend aus dem Frankfurt LAB, der Dresden Frankfurt Dance Company, dem Ensemble Modern und der Jungen Philharmonie. Um Synergien zwischen den genannten Institutionen herzustellen, sollen Gebäude gemeinsam genutzt werden. Darüber hinaus müssen diese Gebäude eine Mischnutzung zulassen. Studentisches Wohnen soll fester Bestandteil der Planungen der Gebäude der HfMDK sein, dies ist durch das Studentenwerk umzusetzen.
- Es ist Aufgabe des Landes, mit einer ausreichenden Finanzierung für die Realisierung der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst und der o.g. Einrichtungen, die ebenfalls vom Land gefördert werden, auf dem Kulturcampus zu sorgen. Die Stadt Frankfurt muss einen Teil der Finanzierung des gemeinsamen Projektes, insbesondere für die Realisierung des „Zentrums der Künste“, beitragen.
- Die kulturelle Vielfalt Bockenheims und seiner Bevölkerung sollte sich auch in der Nutzung und Infrastruktur des Kulturcampus abbilden. Es sind deshalb Räume und Ressourcen für Migrant*innenkulturvereine, Communities und interkulturelle Projekte vorzuhalten, insbesondere im Offenen Haus der Kulturen sowie den künftigen öffentlichen Veranstaltungsräumen der HfMDK.
- Um das Projekt des Kulturcampus voran zu bringen und nach außen sichtbar zu vertreten, sollen die bereits bestehenden sowie die sich neu ansiedelnden Institutionen in einem Arbeitskreis Kulturcampus miteinander vernetzt werden.
- Wohnen – Voraussetzungen schaffen für ein lebendiges und sozial durchmischtes Wohnquartier 1. Alle Flächen des Kulturcampus, die sich im Besitz der Stadt Frankfurt, des Landes oder von Gesellschaften in Mehrheitseigentum der Stadt Frankfurt oder des Landes befinden, müssen in deren Besitz verbleiben. Ein Verkauf wird ausgeschlossen.
- Bei Wohnungsneubau auf dem Kulturcampus sind ausschließlich Mietwohnungen zu schaffen.
- Die Flächen entlang der Gräfstraße und Solmsstraße sind der Wohnbebauung vorbehalten.
- Der neu entstehende Wohnraum muss zu 60 Prozent gefördert sein. Von den 60 Prozent werden zwei Drittel über den 2. Förderweg, die Frankfurter Programme zur Wohnraumversorgung, undein Drittel über den 1. Förderweg (Sozialwohnungen) errichtet. Weitere 15 Prozent der Flächen stehen gemeinschaftlichen Wohnprojekten zur Verfügung.
- Es wird darauf hingewirkt, dass die Wohngruppen, die bei der Konzeptvergabe für gemeinschaftliche Wohnprojekte auf dem Kulturcampus im Jahr 2014 ausgewählt wurden,ihre Projekte auf dem Gelände des Kulturcampus realisieren können.
- Der Erhalt von studentischem bezahlbarem Wohnen, das bereits auf dem Gelände des Kulturcampus besteht und vom Studentenwerk verwaltet wird, muss gewährleistet bleiben.
- Die Schaffung von weiterem Wohnraum für Studierende auf dem Kulturcampus wird ausdrücklich begrüßt. In diesem Zusammenhang ist die HfMDK in der Pflicht, für deren Studierende Wohnangebote in die Planungen des Neubaus zu integrieren. Eine Mischnutzung ist explizit vorgesehen.
- Künstler*innen bzw. Künstler*innengruppen ist Wohnraum auf dem Kulturcampus zur Verfügung zu stellen. Hierzu werden insbesondere gemeinschaftliche Wohnprojekte, die das Wohnen für Künstler*innen (der ansässigen Einrichtungen) ermöglichen, gefördert.
- Der Kulturcampus in einem lebendigen Stadtteil 1. Die Bebauung soll sich an der bestehenden Bebauung des Bockenheimer Stadtteils orientieren. Modernität, Offenheit und Hinwendung zu den angrenzenden Stadtteilen sollen hierbei stadtplanerisch im Vordergrund stehen. Eine monotone Bebauung des Areals ist zu vermeiden. Die architektonischen Entwürfe der Bebauung auf dem Kulturcampus sind öffentlich vorzustellen und die Auswahl dann von einer Jury zu entscheiden, an der u. a. Vertreter*innen aus den Stadtteilen Bockenheim und Westend zu beteiligen sind.
- Es ist für eine ausreichende Versorgung mit öffentlichen Räumen, im Zentrum des Areals, zu sorgen. Über die Gestaltung findet ein Ideenwettbewerb statt, an dem u. a. Vertreter*innen aus den Stadtteilen Bockenheim und Westend beteiligt werden.
- Auf dem Gelände des Kulturcampus müssen die bereits bestehenden Einrichtungen zur Kinderbetreuung erhalten bleiben. Es ist weiterer Raum für Betreuungseinrichtungen zu schaffen, der sowohl der hinzuziehenden als auch der bereits im Stadtteil wohnenden Bevölkerung zugutekommt.
- Mit der Anschubfinanzierung des Offenen Hauses der Kulturen steht die SPD für den Erhalt des Studierendenhauses. Dieses Haus steht im Zentrum des Kulturcampus und stellt somit eine Brücke zwischen den bestehenden und neu entstehenden Strukturen dar. Das Studierendenhausmuss allen Bürger*innen offenstehen. Es ist zu erhalten und durch eine Mischung aus kulturellem und studentischem Leben und Wohnen zu nutzen.
- Die Ergebnisse der Planungswerkstätten von 2012 sind insgesamt zu berücksichtigen und, falls möglich, umzusetzen. Die Stadt Frankfurt hat in einem gesonderten Bericht darzustellen und zu begründen, welche Ideen der Planungswerkstätten umgesetzt wurden und welche nicht.
- Die zukünftige Planung der Universitätsbibliothek als ein Teil des Kulturcampus muss ergänzend in das Konzept einbezogen werden. Eine reine Nutzung der Universitätsbibliothek als Magazin wird ausgeschlossen. Das Land muss deutlich machen, wann mit einem Freizug zu rechnen ist und wie, in Abstimmung mit der Stadt, eine Folgenutzung des Areals aussehen kann, welches sich das Land im Planungsprozess zunächst als Standort für die HfMDK vorbehalten hatte.